INDUSTRIEFONDS NOTWENDIG, UM STANDORT OBERÖSTERREICH ZU SICHERN
Die Ereignisse rund um Siemens VAI beweisen einmal mehr, dass aus den Schicksalen von wichtigen heimischen Unternehmen wie Austria Tabak oder der VA Tech nichts gelernt wurde. Für den Landesparteivorsitzenden Reinhold Entholzer ist klar, dass die Kritik an der schwarz-blauen Privatisierungsstrategie absolut richtig gewesen ist.
„DER WIRTSCHAFTSSTANDORT Oberösterreich ist stark gefährdet, das zeigt nicht nur das Beispiel Siemens VAI. Auf die Versprechungen der Firmenchefs, im Bundesland zu bleiben kann man sich offenbar nicht verlassen. Wer dabei auf der Strecke bleibt, sind die hart arbeitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die um ihre Jobs zittern müssen“, sagt Landesparteivorsitzender LH-Stv. Reinhold Entholzer.
Dabei seien die Rahmenbedingungen für Unternehmen in Oberösterreich nach wie vor gut. „Es ist der falsche Weg, alles schlechtzureden. Gute Industriepolitik bedeutet nicht, ständig über Steuern, Arbeits- und Energiekosten zu schimpfen“, so Entholzer. Die Ereignisse rund um Siemens VAI beweisen einmal mehr, dass aus den Schicksalen von wichtigen heimischen Industriebetrieben wie der Austria Tabak oder der VA Tech nichts gelernt wurde. Die Kritik an der Privatisierungsstrategie sei absolut richtig gewesen.
„Hinzu kommt, dass dem aus Deutschland bestellten Management teils schwere Fehler unterlaufen sind. Kein Wunder: Die Manager waren immer nur für zwei bis drei Jahre bestellt“, bemängelt Entholzer. Diese hätten nur das Ziel verfolgt, in möglichst kurzer Zeit möglichst viel Profit nach Deutschland abliefern zu können, um sich für den nächsten Direktorsposten in anderen Ländern zu empfehlen.
„Das ist Heuschreckenkapitalismus“, meint Oberösterreichs SPÖ-Chef. 2012/2013 wurden deshalb bei einem Auftragspaket mit einem Volumen von rund 350 Millionen Euro 70 Millionen Euro „Miese“ gebaut, weil für zu hohe Gewinnerwartungen in den Vorjahren das kompetente Personal abgebaut wurde und in den entscheidenden Jahren fehlte.
Der von Entholzer ins Spiel gebrachte Industriefonds sei dringend notwendig, um Mitspracherecht in Industriebetrieben zu haben. „Wir müssen gemeinsam daran arbeiten, wie strategisches Eigentum bei oberösterreichischen Leitbetrieben gesichert werden kann. Die Menschen erwarten sich das von der Politik“, sagt Entholzer.