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1. Mai 2020 in Erinnerung an Marie Beutlmayr

Pionierin der Oberösterreichischen Sozialdemokratie

Marie Beutlmayr wurde 1870 in Schützenedt, Oberngrub 6, Pfarre Neukirchen am Walde (Gemeinde Waldkirche), geboren. Als erste von zwei unehelichen Töchtern ihrer Mutter Theresia Stadler verbrachte sie ihre Kindheit in ärmlichen Verhältnissen an verschiedenen Orten zwischen Neukirchen und Wesenufer bevor die Familie nach Ried im Innkreis übersiedelte. Dort beendete Marie Stadler ihre Schulzeit mit 13 Jahren, als sie mit Mutter und Schwester nach Linz zog, wo Industriebetriebe bereits Kindern und Jugendlichen Verdienstmöglichkeiten versprachen. Von 1883 bis ca. 1900 wechselte Marie mehrfach ihre Arbeitsstellen, sie arbeitet in der Franckfabrik, in der Tabakfabrik, in der Dampfsäge und diversen anderen Dienststellen.

Marie Beutlmayrs politisches Engagement begann mit dem 1. Mai-Umzug 1890, den sie in Wien miterlebte. Dort arbeitete sie kurz als Hausgehilfin. Ihr Engagement für die Sozialdemokratie zog sich von da an durch ihr gesamtes Leben. Ab 1893 engagierte sie sich maßgeblich für den Aufbau der sozialdemokratischen Frauenorganisation in Linz und Oberösterreich und war Mitbegründerin des Arbeiterinnen-Bildungsvereins in Linz. Vor allem ab 1911 taucht sie als führende Protagonistin der sozialdemokratischen Frauen in Oberösterreich auf und meldet sich auf Versammlungen und den Parteizeitungen (Die Wahrheit!, Arbeiterinnenzeitung, Tagblatt) zu Wort. Im ersten Weltkrieg geht sie eine bis dahin undenkbare Kooperation ein: mit der Katholischen Frauenorganisation (Fürstin von Starhemberg) und dem Verein Fraueninteresse organisiert sie Ausspeisungen und Unterstützung für Notleidende.

Ihre Karriere als politische Mandatarin begann bereits 1918 im provisorischen Linzer Gemeinderat. Während der gesamten Zwischenkriegszeit war sie Mitglied des Linzer Gemeinderates und des Oberösterreichischen Landtages, darüber hinaus auch Abgeordnete des Bundesrats von 1927 bis 1930. Beutlmayr setzte sich besonders für bedürftige Frauen und Kinder ein. 1934, nach dem Verbot der Sozialdemokratie und dem Ende der Demokratie zog sie sich 64jährig aus dem öffentlichen Leben zurück. Nach Zweiten Weltkrieg war sie Ehrenvorsitzende der SPÖ-Frauen Oberösterreichs. Sie starb am 6. Mai 1948.

Der von den oberösterreichischen SPÖ-Frauen herausgegebene  Sozialratgeber „Marie“ ist nach Beutlmayr benannt. Ansonsten geriet ihre Leistung und ihr Engagement im Lauf der Jahre in Vergessenheit.  Heuer jährt sich Marie Beutlmayrs Geburtstag zum 150. Mal. Zu diesem Jubiläum nahm sich der Germanist Haderer Florian aus Waldkirchen  (Sohn des ehem. Gemeindesekretärs Rudolf Haderer ) der Geschichte dieser  Frau an und schrieb ein Theaterstück über ihr  karges, aber politisch sehr engagiertes Leben.

Das Theaterstück sollte anlässlich der Bezirksmaifeier Grieskirchen/Eferding hier in Neukirchen in der NMS uraufgeführt werden. Der Regisseur Herbert Wiesinger aus Peuerbach hat sich gemeinsam mit Schauspielerinnen aus Neukirchen, Waldkirchen und Natternbach auch schon an die Proben gemacht. Leider ist nun durch die Corona Krise eine Aufführung am ersten Mai nicht möglich. Wir als Veranstalter, die SPÖ Neukirchen-Eschenau, werden die Veranstaltung aber voraussichtlich im Herbst nachholen, wenn wir hoffentlich alle gemeinsam diese Krise heil überstanden haben. Wir freuen uns schon jetzt, wenn wir euch dann zu diesem interessanten Theaterstück einladen dürfen und hoffen auf euer reges Interesse.

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